IGM 3. Runde - zwei Niederlagen und ein Halleluja
Es war ein schwarzer Abend am Surseer Schachhimmel. Die Niederlagen der beiden Heimmannschaften waren längst besiegelt, als die Partie am ersten Brett der ersten Mannschaft in die entscheidende Phase überging. Und passend zur aktuellen Jahreszeit darf man sagen: Advent, Advent, ein Lichtlein brennt!
René Oehen glich etwas einem Dampfkochtopf - ab und zu musste er den Nikotinspiegel korrigieren und ein Wölkchen ablassen um den Druck im Gehirn wieder auf die ärztlich verschriebene Höchstgrenze von 81 Bar zu senken. Aber das erste graue Haar auf seinem ansonsten an diesem Abend in Jugendlichkeit erstrahlenden Haupt hat sich gelohnt - seine Endspielzüge waren dermassen scharf, er rasierte den Gegner glatt wie ein Marrokanischer Coiffeur seine Kunden. In der für ihn typischen Manier spielte er konsequent auf Sieg und erhöhte kontinuierlich den Druck auf den gegnerischen König. Als er einen Bauern opferte um seinen eigenen König auch noch in den Angriff einzuschalten, da war das Matt bereits abzusehen.
Doch der Gegner gab erst auf, als seine Halsschlagader durchtrennt war. Ob dieser wusste, dass er um 300 ELO-Punkte stärker klassiert ist als René? Dem Schachclub Sursee war das egal, unser Sensationsieger wurde anschliessend gebührend gefeiert.
Das Matt in fünf Zügen ist nicht mehr abzuwenden.